
Transformation, dieses Wort klingt in meinen Gedanken nach, nicht wie ein technokratischer Begriff, sondern wie ein sanftes Flüstern, das mich auf eine Reise ruft. Als einer der Geschäftsführer der HEROL Consulting GmbH, einem führenden HR Service Provider für den Mittelstand, befinde ich mich mit unserem Unternehmen inmitten einer solchen Reise. Es ist eine Zeit des Wandels, der Neuausrichtung, des Umdenkens. Unsere Strukturen, unsere Führung, unsere Kultur – alles steht auf dem Prüfstand. Doch wie gestalten wir diese Reise? Welche Werte und Prinzipien sollen uns leiten? Es sind die Konzepte von Empowerment und Partizipation, die mich tief berühren und uns den Weg weisen.
Die Kraft des Empowerments
Empowerment ist mehr als nur ein Schlagwort. Es ist die Einladung an jeden Einzelnen, Verantwortung zu übernehmen, Kontrolle zu gewinnen und sich selbst zu befähigen. In einer Arbeitswelt, die von Unsicherheiten geprägt ist, kann diese Haltung wie ein Leuchtfeuer wirken. Doch Empowerment bedeutet auch Mut. Mut für mich als Führungskraft, Kontrolle loszulassen und gleichzeitig Vertrauen zu schenken.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem unserer Projektteams, das an der Unternehmenstransformation arbeitet. Die Aufgabe war komplex, die Herausforderungen enorm. Statt detaillierter Vorgaben entschieden wir uns für eine andere Herangehensweise: Wir fragten sie, welche Lösungen sie vorschlagen würden. Die anfängliche Stille im Raum wich einer Energie, die ich zuvor selten erlebt hatte. Ideen sprudelten, Konflikte wurden konstruktiv ausgetragen, und schließlich entstand eine Strategie, die nicht nur effizient, sondern auch kreativ war. Ich spürte, wie diese Entscheidung das Team wachsen ließ, wie sie Verantwortung übernahmen und stolz auf ihre Ergebnisse waren. Empowerment lebt von Vertrauen – und Vertrauen ist die Basis für Wachstum.
Partizipation als Fundament der Zusammenarbeit
Neben Empowerment ist Partizipation der zweite Pfeiler, auf dem wir unsere Transformation aufbauen. Die aktive Einbindung unserer Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse hat eine Kraft, die schwer zu überschätzen ist. Sie schafft nicht nur ein Gefühl der Zugehörigkeit, sondern auch eine tiefere Identifikation mit den Zielen des Unternehmens.
Wir haben in den letzten Monaten begonnen, unsere Prozesse neu zu gestalten. Regelmäßige Workshops, Feedback-Runden und Plattformen für offene Zusammenarbeit sind dabei nur einige der Maßnahmen. Dabei war es beeindruckend zu sehen, wie viel Kreativität und Expertise in jedem einzelnen Mitarbeitenden steckt. Entscheidungen, die gemeinsam getroffen werden, tragen eine besondere Kraft in sich – sie sind getragen von einem kollektiven Willen und einer gemeinsamen Vision. Für mich als Geschäftsführer war es jedoch auch eine Lektion in Geduld: Partizipation ist ein Prozess, der Zeit und Raum erfordert.
New Work und die Rolle der Führung
Das Konzept von New Work fordert uns heraus, Führung neu zu denken. Es geht nicht mehr darum, Anweisungen zu geben, sondern Potenziale zu entfalten. Ich verstehe meine Rolle zunehmend als Coach, als Begleiter, der Rahmenbedingungen schafft, in denen Menschen wachsen können. Das erfordert von mir Empathie, Flexibilität und die Bereitschaft, Fehler zuzulassen – sowohl bei mir selbst als auch bei anderen.
Ein inspirierendes Beispiel fand ich in der Vier-Tage-Woche, die wir auf freiwilliger Basis eingeführt haben. Die Ergebnisse waren erstaunlich: steigende Produktivität, geringere Fehlzeiten und eine gesteigerte Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden. Es wurde deutlich, dass Arbeitszeit und Produktivität nicht in einem starren Verhältnis stehen, sondern durch die richtigen Rahmenbedingungen und Vertrauen in die Selbstorganisation der Teams optimiert werden können.
Ein Weg mit Herz und Verstand
Unser Unternehmen befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation. Empowerment und Partizipation sind für mich nicht nur Werkzeuge, sondern eine Haltung, die wir als Organisation verinnerlichen müssen. Sie fordern uns heraus, alte Denkmuster zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten. Sie laden uns ein, Führung neu zu definieren – nicht als Machtinstrument, sondern als Plattform für Zusammenarbeit, Wachstum und Innovation.
Ich bin überzeugt, dass dieser Weg nicht nur unser Unternehmen stärker machen wird, sondern auch eine tiefere Bedeutung in unserer Arbeit schafft. Denn letztendlich sind es die Menschen, die den Unterschied machen. Und unsere Aufgabe als Führungskräfte ist es, ihnen den Raum zu geben, in dem sie ihre Stärken voll entfalten können.
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